Ausstellung „Polen aus freier Wahl“ in der Gymnasial- und Berufsschule für Kfz-Mechatroniker Nr. 2 in Warschau

2018-11-26

 

Vom 15. November bis zum 31. Dezember 2018 wird die Ausstellung „Polen aus freier Wahl. Deutschstämmige Familien in Warschau im 19. und 20. Jahrhundert“ im Konferenzsaal der Gymnasial- und Berufsschule für Kfz-Mechatroniker Nr. 2 (Zespół Szkół Samochodowych i Licealnych nr 2) in der al. Jana Pawła II 69 in Warschau zu sehen sein. Die Ausstellung „Polen aus freier Wahl“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit und des Hauses der Begegnung mit der Geschichte (Dom Spotkań z Historią).

 

Die Ausstellung zeigt, wie Migranten aus dem deutschsprachigen Raum und ihre Nachkommen in bedeutendem Maße zum wirtschaftlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Leben Warschaus beitrugen. Die Ausstellung ist Teil der schulischen Feierlichkeiten zum 100. Jahrestag der Wiedererlangung der Unabhängigkeit Polens. Am Kampf um die polnische Unabhängigkeit waren zahlreiche Polen deutscher Abstammung aktiv beteiligt – u. a. Gustaw Orlicz-Dreszer, Ignacy Boerner, Władysław Anders und Jan Schuch. Ihre Lebensgeschichten werden in der Ausstellung erzählt.

 

Deutsche waren seit der Gründung der Stadt im Leben Warschaus präsent. Die Einwanderung von Deutschen verstärkte sich im 18. Jahrhundert, als Vertreter des sächsischen Herrschergeschlechts der Wettiner auf dem polnischen Thron saßen, und im 19. Jahrhundert. Anders als in Lodz oder Kattowitz, wo die deutschen Minderheiten bis 1945 geschlossene, gut organisierte Gruppen waren, integrierten sich die Deutschen in Warschau rasch in die polnische Gesellschaft und wurden zu Polen und Warschauern. Die Ausstellung zeigt den Beitrag der deutschen Immigranten zur Entwicklung der Architektur, Industrie, Wissenschaft und Kultur in der Hauptstadt und die schrittweise und freiwillige Assimilation der Familien, die sich nicht nur um die Stadt verdient machten, sondern auch mit dem polnischen Unabhängigkeitsstreben solidarisierten (deutschstämmige Polen nahmen am Kościuszko-Aufstand 1794, am Novemberaufstand 1830/31, am Januaraufstand 1863, am Unabhängigkeitskampf im Ersten Weltkrieg, am polnisch-sowjetischen Krieg 1920 und am Warschauer Aufstand 1944 während der deutschen Okkupation im Zweiten Weltkrieg teil). Eine große Hilfe bei der Vorbereitung der Ausstellung waren die Nachfahren der deutschen Familien, die heute noch in Warschau leben.

 

Ihre Premiere hatte die Ausstellung im Winter 2010 im Haus der Begegnung mit der Geschichte. Danach war sie u. a. im Berliner Rathaus, in Dresden im Kraszewski-Museum und in Warschau in der evangelisch-augsburgischen Dreifaltigkeitskirche (Kościół Świętej Trójcy) am Małachowski-Platz, in der ehemaligen Norblin-Fabrik und im XI. Allgemeinbildenden Mikołaj-Rej-Lyzeum (XI Liceum Ogólnokształcące im. Mikołaja Reja) zu sehen.

 

Die Ausstellung steht allen Interessierten offen – nach vorheriger Anmeldung per E-Mail unter agatak13@wp.pl oder telefonisch unter 698 406 026. Geben Sie dabei bitte den Namen Ihrer Schule an, den Namen des Betreuers und die Anzahl der Besucher. Wir möchten vor allem Deutsch- und Geschichtslehrer anregen, unser Angebot in Anspruch zu nehmen.

 

Mehr Informationen zum Projekt „Polen aus freier Wahl“ finden Sie im Internet unter: www.polacyzwyboru.pl, www.polenausfreierwahl.de, www.fwpn.org.pl.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch