Edward Bogumił Strasburger

 

(1803-1874), Konditor.
Er wurde in Warschau geboren, sein Vater Johann Christian kam 1738 in Freiberg bei Dresden zur Welt und siedelte nach Warschau über. Seine Mutter war Johanna Wilhelmina Krahnass. Edward Bogumił arbeitete zunächst in der Warschauer Konditorei Karol Lessel in der Królewska-Straße 413 (gegenüber der evangelisch-augsburgischen Kirche). Die Geschichte der Konditorei reichte bis in die Zeit der sächsischen Könige in Polen (1697-1763) zurück. 1852 kaufte Edward Bogumił Haus und das Geschäft von den Erben Karol Lessels, die Konditorei verpachtete er 1865 an Józef Semadeni. Er engagierte sich in der evangelisch-augsburgischen Gemeinde in Warschau, 1858 wurde er Mitglied des Kirchenkollegiums. Nachdem der Vorsitzende Franciszek Ksawery Szlenkier nach Paris gegangen war, übernahm er dessen Aufgaben und übte sie bis zu seinem Tod aus. Er widersetzte sich u. a. der Anordnung des Konsistoriums, Deutsch als innerkirchliche Korrespondenzsprache einzuführen. Edward Bogumił war zweimal verheiratet: mit Anna Krahnass und mit Krystyna Anna Schütz, mit der er mehrere Kinder hatte. Einer seiner Söhne, Leon Henryk, nahm am Januaraufstand 1863/64 teil. Ein weiterer Sohn, Karol Ludwik, war Ökonom. Nach dem Tod des Vaters übernahm er das Haus und ließ es nach den Plänen von Józef Hus umbauen. Der Sohn Edward Adolf Spiess wurde als Naturwissenschaftler berühmt, Julian Teofil hingegen machte sich um den Bergbau verdient. Edward Bogumił Straburger starb am 16. März 1874 und wurde auf dem evangelisch-augsburgischen Friedhof beigesetzt.

[Quelle: Eugeniusz Szulc, Cmentarz ewangelicko-augsburski w Warszawie. Zmarli i ich rodziny, Warszawa 1989]