Efraim (Ephraim) Schröger (Schroeger, Szreger)

 

(1727-1784), Architekt.
Er wurde am 18. Februar 1727 in Thorn als jüngster von acht Geschwistern geboren. Sein Vater Michael Schröger, Weinkaufmann und Schöffe, kam aus Sachsen. Die Mutter Anna Maria, Witwe von Stefan Grawinger, stammte aus Thorn. Der ältere Bruder Ephraims war Sekretär des russischen Wojewoden August Czartoryski. Ephraim Schröger besuchte das Thorner Akademische Gymnasium. 1743 ging er nach Warschau, um bei Jan Zygmunt Deybel Architektur und Mathematik zu studieren. Später arbeitete er bei Joachim Daniel Jauch, u. a. beim Umbau und der Innenausstattung der Hl.-Lorenz-Kirche in Wola. 1753 wurde er zum königlichen Baumeister ernannt und begann eigenständige Projekte. Er errichtete das Jesus-Kinderkrankenhaus und das Lelewel-Palais in der Miodowa-Straße. Ab 1760 war er mit dem Umbau der Dominikanerkirche in der Krakowskie-Przedmieście-Straße und anschließend der Fassade der Karmeliterkirche beauftragt. Nach der Thronbesteigung von Stanislaus August Poniatowski befand er sich im Kreis der Kronarchitekten. Er war der erste Architekt, der auf Kosten des Königs ins Ausland geschickt wurde (Italien, Frankreich, Niederlande, Belgien, München). Nach seiner Rückkehr wurde ihm der Umbau des Königsschlosses übertragen. Er arbeitete nicht nur für den König, sondern auch für Aristokraten und Bürger (u. a. für die Familie Czartoryski, Andrzej Byczkowski – Wohnhaus am Marktplatz 10 der Altstadt, Palais von Piotr Tepper in der Miodowa-Straße 7, Haus des Kaufmanns Isaak Ollier in der Nowy-Świat-Straße, Wohnhaus des Apothekers Józef Skalski in der Krakowskie-Przedmieście-Straße 45). Zudem erstellte er Entwürfe für den Primas Ostrowski. Außerhalb Warschaus kann man seine Gebäude in Danzig und Thorn finden. In Warschau hatte er seine eigene Ziegelei. 1775 wurde er geadelt. Er verstarb am 17. August 1784 in Warschau und wurde auf dem evangelisch-augsburgischen Friedhof in Leszno beigesetzt. Später wurden seine sterblichen Überreste auf den Friedhof an der Młynarska-Straße umgebettet. Eine Straße im Warschauer Stadtteil Bielany ist nach Schröger benannt.

[Quelle: Biogramm im Polski Słownik Biograficzny von Marek Kwiatkowski; Stanisław Lorentz, Efraim Szreger. Architekt polski XVIII wieku, Warszawa 1986]