Ferdynand Adolf Pal (Pahl)

 

(ca. 1889-1935), Industrieller.
Er wurde in Włocławek geboren, seine Eltern waren Adolf und Matylda Pahl, geb. Diezner. Der Vater starb früh und der junge Sohn musste arbeiten. 1907 gründete er in Praga eine kleine Schuhcremefabrik. Um das Unternehmen zu vergrößern, nahm er seine Brüder Oskar und Gustaw als Teilhaber auf. Nach drei Jahren verlagerte er die Fabrik in die Grzybowska-Straße 40. Während des Ersten Weltkrieges unterbrach er die Produktion, weil die Deutschen die Rohstoffe konfisziert hatten. Im unabhängigen Polen nahmen die Gebrüder Pahl die Herstellung wieder auf. 1928 verlagerten sie die Fabrik in die Wolska-Straße 157/159 in eine moderne Anlage, die bis zum Zweiten Weltkrieg weiter ausgebaut wurde. In der Zeit firmierte das Unternehmen unter dem Namen „Chemieproduktefabrik ‚Dobrolin‘ F.A. und G. Pal“. Am Ende seines Lebens finalisierte Ferdynand Pahl sein Vorhaben, die Firmen der Branche im Verband der Technisch-Chemischen Fabriken zu vereinigen. Er starb 1935 in Warschau und gilt als Pionier der Chemieindustrie in Polen. Er war verheiratet mit Helena Elżbieta Welder (1889-1957), die ebenfalls aus Włocławek stammte. Sie hatten einen Sohn, Ryszard Witold (1924-1948), Mitglied der Kampf- und Schutzeinheit der Diversions-Quartiermeisterei des Regiments „Deska 81” der Heimatarmee. Er nahm u. a. an der Entführung eines deutschen Panzerwagens am 8. Februar 1944 teil. Seine Familie ruht auf dem evangelisch-augsburgischen Friedhof.

[Quelle: Eugeniusz Szulc, Cmentarz Ewangelicko-Augsburski w Warszawie. Zmarli i ich rodziny, Warszawa 1989]