Jerzy Henryk Butzau

 

(verst. 1771), Heiduck von König Stanislaus August Poniatowski.
Er stammte aus Mecklenburg. Über die Umstände seines Todes ist deutlich mehr bekannt als über sein Leben. Er kam am 3. November 1771 ums Leben, als die Konföderierten von Bar – eine Verschwörung zur Abwehr auswärtiger Einflüsse – auf einer Warschauer Straße versuchten, den König zu entführen. Vom gesamten Geleit verteidigten lediglich zwei Heiducke den Monarchen: Butzau und Szymon Mikulski. Beide erlagen ihren Verletzungen. Nach seiner Befreiung war der König von dem Tod der beiden Diener sehr ergriffen. Die Beisetzung Butzaus war prachtvoll und wurde von dem Bankier Piotr Tepper finanziert. Der Heiduck wurde auf dem alten evangelischen Friedhof auf der Ecke der Straßen Karmelicka und Mylna beigesetzt. Das Grabmal wurde wahrscheinlich von dem königlichen Architekten Ephraim Schroeger entworfen und ausgeführt. Der König verlieh den Nachkommen Butzaus den Adelstitel, die Witwe und Kinder erhielten eine Rente. Die Nachfahren Poniatowskis kümmerten sich aus Dankbarkeit für die Rettung des Monarchen noch bis 1896 um das Grab Butzaus. Das nach dem Zweiten Weltkrieg zerstörte Grabmal wurde nicht wieder aufgebaut.

[Quelle: Eugeniusz Szulc, Cmentarz Ewangelicko-Augsburski w Warszawie. Zmarli i ich rodziny, Warszawa 1989])