Polen aus freier Wahl
Deutschstämmige Familien in Warschau im 19. und 20. Jahrhundert

(1826-1915), Unternehmer.
Er wurde am 9. März 1826 in Warschau geboren. Sein Vater Krzysztof (1774-1841) war Schmied. Die Familie der Mutter Anna Karolina Pfeiffer, der dritten Ehefrau von Krzysztof, betrieb seit Generationen eine Gerberei und kam im 18. Jahrhundert aus Württemberg nach Warschau. Nach dem Abschluss der Volksschule erlernte er sein Handwerk in der Fabrik Karol Rüdigers, die Kutschen herstellte. Er wurde als Geselle entlassen und arbeitete fünf Jahre im Ausland. Nach der Rückkehr nach Polen eröffnete er 1850 seine eigene Werkstatt in der Leszno-Straße 23, die er mit der Zeit zu einer Kutschen- und Wagenfabrik erweiterte. 1850-1853 baute er zusammen mit dem Unternehmer Piotr Steinkeller Postkutschen, die als „Steinkeller“ bezeichnet wurden. Bis zum Ende der Produktion 1939 wurde die Fabrik nicht mechanisiert. Józef Chrystian Rentel engagierte sich auch für gesellschaftliche Belange. Er gehörte der Warschauer Wohltätigen Gesellschaft an und wurde 1863 Mitglied des Kirchenkollegiums der evangelisch-augsburgischen Gemeinde. 30 Jahre lang war er Ältester der Sattlervereinigung. Er heiratete Emilia Krystyna Temler (1833-1917) und verstarb am 5. November 1915. Er ruht auf dem evangelisch-augsburgischen Friedhof.

[Quelle: Eugeniusz Szulc, Cmentarz Ewangelicko-Augsburski w Warszawie. Zmarli i ich rodziny, Warszawa 1989]