Polen aus freier Wahl
Deutschstämmige Familien in Warschau im 19. und 20. Jahrhundert

(1802-1844), Architekt.
Er wurde am 6. Oktober 1802 geboren. Der Vater Friedrich Albert Lessel war ebenfalls Architekt. Die Familie Lessel stammte aus Sachsen. Der Großvater Albert Georg Lessel, Konditor aus Dresden, ließ sich in seinen Jugendjahren in Warschau nieder und eröffnete eine Konditorei. Józef Grzegorz lernte seinen Beruf zuerst bei seinem Vater, 1823 wurde er Referendar bei Adolf Schuch. 1824-1829 reiste er nach Paris und England. 1830 wurde er Baumeister der Stadt Warschau (wie sein Vater 17 Jahre zuvor). Er kämpfte im Novemberaufstand 1830/31 als Hauptmann der Nationalgarde. Seine wichtigsten Bauwerke waren: Die Halle der Wache in der Nowy-Świat-Straße, die Minter-Fabrik, eine Synagoge in Praga und die Untersuchungshaftanstalt in der Daniłowiczowska-Straße. Zudem engagierte er sich in gesellschaftlichen Organisationen. In erster Ehe heiratete er 1834 Emma Johanna Katarzyna Brandt, mit seiner zweiten Ehefrau Wanda Helena Helbich hatte er einen Sohn, Stanisław Fryderyk Adam. Er verstarb am 2. September 1844 und wurde auf dem Powązkowski-Friedhof beigesetzt.

[Quelle: Stanisław Szenic, Cmentarz Powązkowski 1790–1850. Zmarli i ich rodziny, Warszawa 1979])