Karol Michał Gröll

 

(1770-1857), Zeichner.
Er wurde in Warschau geboren. Sein Vater, der Buchhändler Michael Gröll, kam 1722 in Nürnberg zur Welt und zog später über Dresden nach Warschau. Die Mutter Joanna Zofia Schüller war die Tochter des königlichen Polsterers. Kupferstecherei lernte Karol Gröll in Berlin. Nach seiner Rückkehr nach Warschau arbeitete er als Illustrator in der Druckerei seines Vaters. Er war der erste Künstler in Polen, der Grafiken für Gebrauchszwecke erstellte. Während des Kościuszko-Aufstandes wurde ihm der Auftrag erteilt, Banknoten zu entwerfen. Er absolvierte zahlreiche Auslandsreisen, u. a. nach England, Frankreich und in die deutschen Länder. In seiner Freizeit befasste er sich mit Mechanik und Chemie. Gemeinsam mit dem Komponisten Michał Kleofas Ogiński verbesserte er die Harfe, indem sie dem Instrument Pedale hinzufügten. 1815 wurde er Korrespondenzmitglied der Warschauer Gesellschaft der Freunde der Wissenschaft. Er verstarb am 21. Juli 1857 in Warschau und wurde auf dem evangelisch-augsburgischen Friedhof beigesetzt.

[Quelle: Eugeniusz Szulc, Cmentarz Ewangelicko-Augsburski w Warszawie. Zmarli i ich rodziny, Warszawa 1989]