Stefan Szyller

 

(1857-1933), Architekt.
Er wurde am 4. September 1857 als Sohn des Architekten Teofil und Julianna Schüller, geb. Goebel in Warschau geboren. Die Familie Szyller stammt vermutlich aus Deutschland, der Vater trug noch die deutsche Variante des Nachnamens, der später in Szyller geändert wurde. Der Urgroßvater Franciszek Schüller (geb. 1754 in Warschau) war Juwelier und Ratsmitglied im Stadtbezirk Alt-Warschau. Stefan Szyller beendete 1881 sein Studium an der Akademie der Schönen Künste in St. Petersburg und zog 1888 endgültig nach Warschau. Er war einer der Initiatoren des Handwerksmuseums. Zu den wichtigsten architektonischen Leistungen Stefan Szyllers in Warschau gehören die Galerie Zachęta, die Bibliothek und das Tor der Warschauer Universität, das Gebäude der Warschauer Technischen Hochschule, die architektonische Einfassung der Poniatowski-Brücke, der Konzertsaal am Konversatorium in der Ordynacka-Straße, das Gebäude der Unternehmer-Kasse in der Zgoda-Straße und der Stanisław-Markiewicz-Viadukt in der Karowa-Straße. Darüber hinaus entwarf er über 100 Warschauer Häuser. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Szyller veröffentlichte u. a. Czy mamy polską architekturę (Haben wir eine polnische Architektur, 1925) und O attykach polskich i wklęsłych dachach (Über polnische Attiken und konkave Dächer). Er starb am 22. Juni 1933 in Kutno bei Lodz.

[Quellen: Stanisław Herbst (Hg.), Encyklopedia Warszawy, Warszawa 1975; Stanisław Łoza, Architekci i budowniczowie w Polsce, Warszawa 1954; Małgorzata Omilanowska, Architekt Stefan Szyller 1857–1933, Warszawa 2008]