Gerberei Temler und Szwede

 

Okopowa-Straße 78

 

 
In der Okopowa-Straße befinden sich die Gebäude der letzten großen Warschauer Gerberei, die zur Firma „Temler und Szwede” gehörten. Der Bestand des Komplexes ist bedroht, weil die Warschauer Stadtverwaltung sich gegen den Versuch wehrt, die Anlage unter Denkmalschutz zu stellen. 
Die Gerberei von Karol Ludwik und Aleksander Ferdynand Temler sowie Ludwik Szwede entstand ca. 1860. Hier wurde Leder aus der ganzen Welt gegerbt. Dank der hervorragenden Qualität der Produkte, die auf internationalen Ausstellungen ausgezeichnet wurden, und der großen Nachfrage nach Gerberprodukten auf dem aufnahmefähigen russischen Markt, konnte sich der Betrieb bis zum Ersten Weltkrieg gut entwickeln. 1879 wurde er in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und war damals die bedeutendste Gerberei im Königreich Polen. In der Zwischenkriegszeit spielte sie jedoch keine Führungsrolle mehr. 1944 wurde sie teilweise zerstört, nach dem Krieg aber wieder in Betrieb genommen. Nach der Verstaatlichung entstand an ihrer Stelle die Schuhfabrik „Syrena“.