Friedrich Buchholtz

 

(1792-1837), Klavierfabrikant.
Er wurde am 16. Mai 1792 in Hohenstein (heute Olsztynek, Wojewodschaft Ermland-Masuren) geboren. Seine Eltern waren der „Szyrmajster” Andreas Buchholtz, der sich in Warschau niedergelassen hatte, und Eva Pohl. Als Tischlergeselle verließ er Warschau und wanderte durch Europa. Nach einigen Jahren kehrte er mit einem Patent als Klavier- und Orgelmeister zurück und gründete in der Mazowiecka-Straße 1352 eine Klavierwerkstatt. 1824 baute er gemeinsam mit August Fidelis Brunner ein als Melodipantaleon bezeichnetes Instrument. In seiner Werkstatt stellte er ein breites Sortiment von Instrumenten her: Melodikordione, Choralione, Orchestrione und Eolomelodikone. Nach 1825 beschränkte er sich jedoch auf Klavierflügel nach Wiener oder englischem Vorbild. Die Buchholtz’ Instrumente wurden von Amateuren wie Virtuosen geschätzt. Das Klavier, auf dem der junge Frédéric Chopin das Spielen erlernte, wurde in einem Gedicht Cyprian Kamil Norwids verewigt. Das Instrument stand in der Wohnung von Chopins Schwester Izabela Barcińska in der Nowy-Świat-Straße 67/69. Aus dem Fenster dieser Wohnung wurde 1863 eine Bombe in Richtung des vorbeifahrenden Statthalters Fiodor Berg geworfen. Bei der Durchsuchung durch die Kosaken wurde das Klavier Chopins aus dem Fenster geworfen. Friedrich Buchholtz starb am 15. Mai 1837 in Warschau und ruht auf dem evangelisch-augsburgischen Friedhof. Die vom Sohn Julian übernommene Firma ging 1850 in Konkurs.

[Quelle: Eugeniusz Szulc, Cmentarz Ewangelicko-Augsburski w Warszawie. Zmarli i ich rodziny, Warszawa 1989] Rycina - zbiory Biblioteki Narodowej.