Jan Fryderyk Heurich

 

(1873-1925), Architekt.
Er wurde am 16. Juli 1873 in Warschau geboren. Seinen Eltern waren der Architekt Jan Kacper (1834-1887) und Bronisława Heurich, geb. Lilpop. Die Familie stammte aus Queienfeld im Fürstentum Sachsen-Meiningen und hatte sich vor drei Generationen in Warschau niedergelassen. Jan Fryderyk Heurich besuchte die W.-Górski-Realschule und studierte anschließend in St. Petersburg (Akademie der Schönen Künste). Das Stipendium „Grand Prix de Rome” ermöglichte es ihm, Westeuropa und Nordafrika zu besuchen. 1899 kehrte er nach Warschau zurück. Er entwarf prachtvolle öffentliche Gebäude, u. a. die Öffentliche Bibliothek in der Koszykowa-Straße, das Gebäude der Hygienischen Gesellschaft in der Karowa-Straße, das Raczyński-Haus auf dem Małachowski-Platz und das Haus „Zu den Adlern”(Gebäude der Gesellschaft der Genossenschaftsbanken) in der Jasna-Straße. Die meisten seiner Bauten entstanden außerhalb Warschaus auf dem Gebiet des gesamten Königreichs Polen. Gegen Ende seines Lebens näherte er sich künstlerisch dem Konstruktivismus. Er unterrichtete an zahlreichen Hochschulen und engagierte sich in Organisationen und für die Gesellschaft. Nach 1918 leitete er das Kunstdepartment im Ministerium für Religiöse Bekenntnisse und Öffentliche Aufklärung sowie kurzzeitig die Sektion für Plastische Kunst im Ministerium für Kunst und Kultur. 1923 wurde er mit dem Kommandeurskreuz des Ordens der Wiedergeburt Polens ausgezeichnet. Mit seiner Ehefrau Maria Bobrowska hatte er zwei Söhne. Er verstarb am 11. Dezember 1925 in Warschau.

[Quelle: Biogramm im Polski Słownik Biograficzny von mehreren Autoren unter Leitung von Kazimierz Lepszy]