Janusz Daab „Maj”

 

(1924-1945) – Soldat.


Er wurde am 14. September 1924 in Warschau in eine evangelisch-augsburgische Familie als Sohn von Leopold (geb. 1889) und Stefania Stapf (geb. 1894) geboren. Die Daabs stammen aus der Gegend um Reinheim in Deutschland, Ursprungsort der Familie ist das Städtchen Groß Bieberau. Ein Vorfahre Januszs, der Tischlermeister Johann Sebastian Daab, kam im Jahr 1838 ins Königreich Polen – gemeinsam mit seiner Familie, Ehefrau Anne Katharina Rothenhäser und acht Kindern, siedelte er sich in Bednary bei Sochaczew an. Der Nachname Daab ist in Warschau seit 1842 vermerkt, denn drei Söhne Johanns zogen dorthin.
 

Janusz lebte in Warschau und besuchte das Wojciech-Górski-Gymnasium. Er war Pfadfinder. Während der deutschen Besatzung gehörte er zum Evangelischen Jugendkreis, der die Geheimorganisation Gesellschaft der polnischen evangelischen Jugend „Einheit und Tat“ gründete.  In diesem Rahmen widmete er sich u.a. der Organisation von Unterstützung für Seniorenhäuser der evangelisch-augsburgischen Pfarrgemeinde.
 

Seit 1942 war bei den Szare Szeregi (dt. Graue Reihen – Deckname der polnischen konspirativen Pfadfinderbewegung im Zweiten Weltkrieg, Anm. d. Übers.) tätig, danach in der Heimatarmee im Bataillon „Parasol“ in der Abteilung für Sonderaufgaben der Führung der Heimatarmee. Im Dienstgrad des Fähnrichs kämpfte er im Warschauer Aufstand am Czerniakowski-Brückenkopf und wurde mit dem Tapferkeitsorden ausgezeichnet. Im Oktober 1944 durchquerte er die Weichsel und trat – nach Abschluss der Untersuchungen – als Offizier der Motorisierten Abteilung der Kosciuszkowska-Division der Ersten Polnischen Armee bei. Er starb im Alter von 21 Jahren, wahrscheinlich am 3. März 1945, bei Drawsko Pomorskie (Schenfeld) während einer Offensive auf Berlin. Dort wurde er auch begraben. Ein symbolisches Grab befindet sich auf dem evangelisch-augsburgischen Friedhof in Warschau.