Janusz Daab „Robur”
(1918-1988) – Orthopäde.
Er wurde am 18. Dezember 1918 in Kłomnica bei Radomsko in eine evangelisch-augsburgische Familie als Sohn von Adolf (geb. 1884) und Stefania Wantuchowicz (geb. 1892) geboren. Die Daabs stammen aus der Gegend um Reinheim in Deutschland, Ursprungsort der Familie ist das Städtchen Groß Bieberau. Ein Vorfahre Januszs, der Tischlermeister Johann Sebastian Daab, kam im Jahr 1838 ins Königreich Polen – gemeinsam mit seiner Familie, Ehefrau Anne Katharina Rothenhäser und acht Kindern, siedelte er sich in Bednary bei Sochaczew an. Der Nachname Daab ist in Warschau seit 1842 vermerkt, denn drei Söhne Johanns zogen dorthin.
Janusz besuchte das Gymnasium in Katowice und begann daraufhin ein Studium der Medizin an der Jagiellonen-Universität in Krakau. Er schloss sein Studium in Bologna ab. Im September 1939 nahm er an der Verteidigung Warschaus teil. Seit dem Jahr 1940 arbeitete er als Orthopäde im evangelischen Krankenhaus in Warschau und engagierte sich in Geheimaktivitäten auf dem Krankenhausgebiet. Im Jahr 1942 absolvierte er die konspirative Offiziersanwärterschule und war in der Heimatarmee tätig. In deren Rahmen nahm er 1944 am Warschauer Aufstand teil und wurde verletzt. Er wurde evakuiert und kam als Gefangener ins Offizierslager bei Murnau. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gründete er das Unfall- und Orthopädie-Krankenhaus für Bergbauarbeiter in Piekary Śląskie (heute: wojewodschaftliches Janusz Daab-Krankenhaus für Unfallchirurgie), dessen Chefarzt und später Direktor er wurde. Seine Frau Anna, Röntgenspezialistin, arbeitete mit ihm zusammen. Janusz Daab war ein geschätzter Mann, der bekannt war für die sorgsame Betreuung seiner Patienten und seines Personals. Er erfand ein Verfahren zur Stabilisierung von Wirbelsäulenverletzungen mittels einer Zahnplatte, die man „Daab-Platte“ nannte. Nach ihm wurde eine Straße in Piekary Śląskie benannt und auch die Dr.-Janusz-Daab-Paraplegie-Stiftung trägt seinen Namen. Janusz starb am 22. Februar 1988 und wurde auf dem Friedhof in Piekary Śląskie beigesetzt.
