Mieczysław Feliks Daab

 

(1908-1980) – Flugkapitän der Polnischen Luftkräfte im Westen.


Er wurde am 19. August 1908 in eine evangelisch-augsburgische Familie als Sohn von Jan (geb. 1850) und Stanisława Makarewicz (1883-1959) in Warschau geboren. Die Daabs stammen aus der Gegend um Reinheim in Deutschland, Ursprungsort der Familie ist das Städtchen Groß Bieberau. Mieczysławs Urgroßvater, der Tischlermeister Johann Sebastian Daab, kam im Jahr 1838 ins Königreich Polen – gemeinsam mit seiner Familie, Ehefrau Anne Katharina Rothenhäser und acht Kindern, siedelte sich er in Bednary bei Sochaczew an. Der Nachname Daab ist in Warschau seit 1842 vermerkt, denn drei Söhne Johanns zogen dorthin. Mieczysław besuchte das private Mikołaj-Rej-Jungengymnasium der evangelisch-augsburgischen Kirchengemeinde der Heiligen Dreifaltigkeit in Warschau, danach das Tadeusz-Sadkowski-Jungengymnasium. Er schloss im Jahr 1934 die Artillerie-Offiziersanwärterschule in Torun (Thorn) ab und wurde ins 41.

 

Geschwader des vierten Flugzeugregiments eingeteilt. Er nahm am Verteidigungskrieg von 1939 teil. Er führte nur drei Kampfflüge aus und wurde dann nach Rumänien geschickt, wo er dem Kampfgeschwader der Flugbasis Lyon-Bron in Frankreich zugeteilt wurde. Im Juni 1940 wurde er nach England geschickt und der 301. Kampfdivision RAF unterstellt. Während eines Fluges über Holland wurde er verletzt, als sein Flugzeug angeschossen wurde. Am 18. August 1942 wurde seine Maschine bei einem weiteren Flug über Frankreich abgeschossen. Mieczysław geriet in deutsche Kriegsgefangenschaft und kam ins Gefängnis in Dijon, ins Stalag Luft III in Żagań und schließlich nach Luckenwalde, wo er auf seine Befreiung wartete. Nach dem Krieg gelangte er nach England, wo er bis zur Pensionierung blieb. Im Jahr 1977 kehrte er gemeinsam mit seiner Frau Anna Leska (1910-1998, polnische Pilotin, die zu Kriegszeiten in der ATA gedient hatte) nach Polen zurück. Er starb am 22. August 1980 in Warschau und wurde dort auf dem evangelisch-augsburgischen Friedhof beigesetzt. Er wurde vier Mal mit dem Tapferkeitsorden, drei Mal mit der Medaille für Kampfflüge über Europa sowie mit anderen Auszeichnungen geehrt.