Józef August Wolff

 

(1862-1918), Buchhändler, Herausgeber.
Seine Eltern waren August Robert Wolff (1833-1910), Gründer der Firma „Gebethner und Wolff”, Buchhändler und Verleger, sowie Julia Augusta, geb. Galle. Er genoss eine solide Ausbildung: Er studierte an der Universität Warschau, später in Leipzig, wo er promovierte, und schließlich an der Sorbonne in Paris. Nach der Rückkehr nach Polen arbeitete er bei „Gebethner und Wolff”, wurde nach dem Tod des Vaters Chef der Firma und brachte sie zur Blüte. Er war ein hervorragender Organisator, hatte zahlreiche Ideen und zeichnete sich durch Eifer sowie Fleiß aus. Sein Ziel war es, die Werke aller herausragenden polnischen Schriftsteller zu verlegen. 1886-1918 war er Redakteur und Herausgeber des „Tygodnik Ilustrowany” (Illustrierte Wochenzeitung) und bemühte sich als solcher, junge Schriftsteller und Graphiker zu unterstützen. 1911-1918 war Wolff Vorsitzender des Verbandes der Polnischen Buchhändler. Er heiratete Anna Wiktora Sieklucka (gest. 1960), Autorin von Novellen und Erzählungen, die sich für gesellschaftliche Belange engagierte. In seiner Wohnung (anfangs in der Krakowskie-Przedmieście-Straße 30, ab 1905 in der Zgoda-Straße 12) führte er gemeinsam mit seiner Frau einen literarischen Salon, den bekannte Schriftsteller, Musiker und Sänger besuchten. Er ruht auf dem evangelisch-augsburgischen Friedhof.

[Quelle: Eugeniusz Szulc, Cmentarz Ewangelicko-Augsburski w Warszawie, Warszawa 1989]