Maurycy Robert Bormann

 

(1845-1913), Industrieller.
Er wurde am 9. Mai 1845 in Warschau geboren und hatte zahlreiche Geschwister. Sein Vater Friedrich, der aus Pirna in Sachsen stammte, war Direktor einer Teppichfabrik in der Czerniakowska-Straße. Seine Mutter war Antonina Hellwig. Der Urgroßvater Christian August, Kapitän des Infanterieregiments in Pinsk (heute Weißrussland), war 1769 geadelt worden. Maurycy Bormann ging in Warschau zur Schule und studierte an der École Centrale des Arts et Manufactures in Paris (1867). Vier Jahre lang arbeitete er in den Betrieben des britischen Industriellen John Cockerill in Seraing bei Liege in Belgien. Nach seiner Rückkehr nach Polen war er in der Metallfabrik „Lilpop, Rau und Loewenstein“ tätig. 1874 erwarb er gemeinsam mit Aleksander Szwede die Kupferproduktefabrik des verstorbenen Jan Troetzter in Warschau. Ab 1875 produzierte der Betrieb, der nun „Bormann und Szwede“ hieß, Maschinen und Geräte für die Branntwein- und Spiritusrektifikation. Die Produkte der Firma erreichte schnell eine gute Qualität, so dass sie mit westeuropäischen Fabriken konkurrieren und auf den russischen Markt expandieren konnten. Nach 1900 wurde der Betrieb in die Aktiengesellschaft Mechanische Betriebe „Bormann, Szwede und Co.” umgewandelt. Maurycy Bormann wurde leitender Direktor und Vorstandsvorsitzender. Er starb in Menton in Frankreich am 14. Februar 1913. Leitender Direktor wurde daraufhin sein Sohn Stanisław Fryderyk Ludwik Bormann.

[Quellen: Biogramm im Polski Słownik Biograficzny von Jan Lutostański; Stanisław Łoza, Rodziny polskie pochodzenia cudzoziemskiego osiadłe w Warszawie i okolicach, Band 1, Warszawa 1932]