Wilhelm Edward Henneberg

 

(1844-1917), Industrieller.
Er war der Sohn von Karl August Henneberg und seiner ersten Frau Karolina Vorbrodt (aus Anhalt), Enkel von Johann Friedrich (1768-1819), einem Grundbesitzer aus Berlin, Gutsbesitzer von Czyżew und Szczytno im Kreis Sochaczew. Julian Henneberg war der Neffe von Wilhelm Edward. Das Adelsgeschlecht Henneberg (eigenes Wappen) stammt aus Preußen. Wilhelm Edward Henneberg studierte in Paris, London, Berlin und Wien. 1862 schloss er sich der Warschauer Firma seines Bruders Juliusz Józef und Michał Czajkowskis an, die Silber- und Tafelgeschirr herstellte und fortan unter dem Namen „Gebrüder Henneberg und Czajkowski“ auftrat. 1888 trat sein Neffe Julian Henneberg in den Betrieb ein. Nachdem sich Wilhelm Henneberg aus dem Geschäft zurückgezogen hatte, widemete er sich Kultur und Gesellschaft, u. a. in der Warschauer Ländlichen Kreditgesellschaft und der Gesellschaft zur Ermunterung der Schönen Künste (sog. Zachęta). Zudem engagierte er sich in der evangelisch-augsburgischen Gemeinde. Die Gebrüder Henneberg befürworteten den Januaraufstand 1863/64. Wilhelm Edward heiratete Waleria Rutkowski. Ihr Sohn, der Zeichner und Architekt Wilhelm Karol Henneberg, gehörte der Polnischen Militärorganisation POW an und diente im polnischen Militär. Wilhelm Henneberg verstarb am 23. Oktober 1917 in Warschau und wurde auf dem evangelisch-augsburgischen Friedhof beigesetzt.

[Quelle: Stanisław Łoza, Rodziny polskie pochodzenia cudzoziemskiego osiadłe w Warszawie i okolicach, Band 1, Warszawa 1932; Eugeniusz Szulc, Cmentarz Ewangelicko-Augsburski w Warszawie. Zmarli i ich rodziny, Warszawa 1989]