Seydel

 

Als Erster ließ sich der gebürtige Berliner Maurycy Seydel (1814–1902) in Warschau nieder. Er kam nach Abschluss des Gymnasiums in Piotrków Trybunalski nach Warschau, um in der Weinstube Fukier erste Praxiserfahrungen zu erwerben. Nachdem er in Westeuropa weitere Praktika absolviert hatte, eröffnete er 1842 ein eigenes Weinlokal mit Keller im Hotel Warszawsko-Wiedeński in der Widok-Straße 25 (Ecke Marszałkowska-Straße) unter dem Namen „Ermitage”. Um 1898 verlegte er das Lokal in sein eigenes Haus in der Senatorska-Straße 36/38. Obwohl die Weinstube 1935 Bankrott anmeldete, bestand sie in dem Haus bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges unter dem Namen „E. Burckard und Co. AG“ weiter. Nach Maurycy Seydel führten dessen Söhne Hugon, Emil und Paweł den Weinhandel fort. Nach dem Erwerb einer Weinrebenplantage in Serbien wurden sie nach 1890 zu Honorarkonsulen des Königreichs Serbien ernannt. Hugon war in Warschau serbischer Konsul und sein Bruder Paweł Vizekonsul. In den Jahren 1842–1935 war das Unternehmen unter dem Namen „Geschäftshaus und Weingroßhandel Maurycy Seydel und Co.” tätig. Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges starben alle männlichen Vertreter der Familie Seydel. (TWŚ)
 

 

Hugon Seydel (ca. 1848–1930), Weinhandelskaufmann, Präsident des Warschauer Handelsgerichts und Honorarkonsul des Königreichs Serbien, 1914. TWŚ

 

Landhaus Hugon Seydels „Zagłobin” im Warschauer Vorort Skolimów, 1914. TWŚ

 

Auszug aus dem Tagebuch von Hugo Seydel aus einem Taschenkalender für das Jahr 1916. Geschenk aus der Sammlung TWŚ an das Stadtteilmuseum Wola...

 

Innenraum der Bar und Weinstube Seydels „Zagłoba“, 1912. TWŚ

 

Eingang in die Bar und Weinstube „Zagłoba“ an der Ecke Marszałkowska- / Sienna-Straße, 1912. TWŚ

 

Der Seydel-Salon in der Senatorska-Straße 36/38. Aufnahme aus der Karnevalszeit, um 1900. TWŚ

 

Naturheilanstalt „Hugonówka” der Stiftung von Hugo Seydel im Warschauer Vorort Konstancin, 1910. TWŚ